Freitag, 25. Oktober 2013

Quentin: Zuhause



Zuhause ist niemand. Die Tür ist verschlossen, die Schuhe sind fort, Frühstücksgeschirr steht auf dem Tisch herum. Benutzte Teller, Messer, Löffel, Kaffeetassen mit braunem Boden, halbvolle Nutellagläser, Orangensaft, Milch, Cornflakes, Brotkrümel auf dem Tisch und zurückgeschobene Stühle. Als wären sie alle gerade eben aufgestanden und ohne einen Blick zurück aus der Wohnung spaziert. Wohin sind sie gegangen? Warum haben sie nicht aufgeräumt? Seltsam. Es ist nicht, was sie normalerweise tun. Vielleicht waren sie eingeladen und zu spät dran. Vielleicht habe ich etwas verpasst. Ganz bestimmt habe ich etwas verpasst. Ich stelle mir vor, wie sie alle, meine Familie, meine Mutter, mein Vater, meine Brüder und Schwestern im Auto sitzen wie auf einem Werbefoto für ein Familienprodukt und irgendwohin fahren, zu einem Fest vielleicht, zu einer Party, zu Fröhlichkeit und Spass und ich komme mir plötzlich einsam vor, alleingelassen, zurückgelassen, der letzte Mensch im Universum. 

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