Die
Sonne brennt durch die Ritzen zwischen den Fensterläden, und ich
friere nicht mehr. Ich frage mich, ob ich wohl davon braun werde.
Immerhin bin ich ja nackt.
Ich
bin in einer dieser Blockwohnungen am Rand von einem dieser Dörfer,
die sich wegen ihres grossen Einkaufszentrums urban fühlen. Wir sind
da durch gegangen letzte Nacht, oder besser, heute, am frühen
Morgen, nach der Party, nach der Busfahrt, und da gab es überall so kleine Läden, die
'Mini Market' oder 'Super Market' heissen und
Obstauslagen mit angefaulten Früchten vor den Türen stehen haben,
solche, die einem das Gefühl geben, irgendwo im Süden zu sein. Die
waren da natürlich zugedeckt, die Obstauslagen, der frühe Morgen
roch noch schmutzig, nach dem kalten Rauch der letzten Nacht. Als wir
bei ihm waren, ging er kurz ins Bad und ich stand in seinem
Schlafzimmer. Ich stand vor der offenen Balkontüre, fror, war
seltsam aufgeregt und glücklich, glücklich, weil: Ich hätte da
einfach wieder rausgehen können und auf den nächsten Bus zu mir
nach Hause. Er stünde dann allein im Schlafzimmer und müsste die
aufgebaute Vorfreude anderswie loswerden. Diese Vorstellung machte
mir Gänsehaut. Vielleicht war sie das Aufregendste an der ganzen
Nacht.
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