Bei
J zu Hause riecht es nach Käse. Das ist mir schon gestern
aufgefallen, als ich um acht als Erster da war und ihm geholfen
habe, das Bier aus dem Keller raufzutragen. Aber jetzt ist der Geruch
wie Kleber auf der Haut. Sogar meine Tasche riecht nach Käse. Meine
Füsse sind nackt. Auf dem Weg zum Badezimmer trete ich auf ein paar
Chips, die kleinen Stücke bleiben an meinen Fersen kleben. Ich habe
Lust, mich zu übergeben, aber mein Magen ist leer. Ich trinke einen
Schluck Wasser und spucke ihn gleich wieder aus. Erst auf der
Toilette merke ich, dass ich gar keine Hosen trage. Wo sind meine
Hosen? Ich gehe zum Sofa zurück, sie liegen daneben auf dem Boden
und riechen merkwürdig. Ich ziehe sie trotzdem an, tappe über den
Flur und nehme meine Schuhe, es stehen nicht mehr so viele andere da
wie gestern Nacht, noch ein paar Ballerinas und so was. Una trägt
nie Ballerinas. Also hat sie nicht hier geschlafen. Leise schiebe ich
die Türe auf, trete hinaus und ziehe sie hinter mir wieder zu. Das
Chaos in dem Haus will ich nicht aufräumen. Ich habe ja schon beim
Alktragen geholfen.
Die
Luft ist feucht und kühl und in den Sträuchern links und rechts des
Eingangs hängt schwerer Tau. Ich denke an Una. Meine Hose ist
klebrig in den Kniekehlen; ich ekle mich vor mir selbst, vor dem
käseriechenden Haus und vor den Rhododendronbüschen davor. Mit der
Hand fahre ich durch die kleinen stacheligen Heckenblätter. Sie
fühlen sich an wie Plastik.
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