Er
geht mit mir zum Bus. Die kleinen Supermärkte sind jetzt offen.
Männer mit Schürzen und dicken Bäuchen stehen davor. Auf den
Betonspielplätzen vor den Häusern spielen Kinder. Ihre älteren
Geschwister stehen daneben und mustern uns arrogant. Ich komme mir so
alt vor. Wahrscheinlich denken sie, wir seien ein Paar. Als ich so
zwölf, dreizehn war, sind mir die Achtzehnjährigen erwachsen und
anständig vorgekommen, sogar, wenn sie an Familienfesten total
betrunken Grossmutters Lieblingsvase vom Tisch gefegt haben, und
sowas ist oft passiert. Sie waren erwachsen, egal, was sie taten. Ich
stelle mir vor, wir wären ein Paar, ich und der Typ neben mir, ich
weiss, wie er heisst, aber sein Name passt nicht zu ihm, als wäre
dieser weit weg von ihm, als müsste er anonym bleiben, so wie er auf
der Party anonym war und keiner wusste, wer ihn eigentlich eingeladen
hatte.
„Wenn
die Jugend selbst sich gar nicht gut findet“, sage ich, als wir
schon fast bei der Bushaltestelle sind, „wieso glauben wir es den
Alten dann?“
„Wahrscheinlich
wollen wir es selbst glauben.“
„Und
wieso lassen wir uns von ihnen dermassen verarschen?“
Er
küsst mich auf den Mund, der Bus kommt, und ich löse eine
Fahrkarte, nach Hause.
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