Um fünf läutet es an der Türe. Es ist Una. Sie sagt, alles Gute. Sie umarmt mich, sie drückt mich fest, es tut ein bisschen weh. Sie sagt, es tut mir leid, ich konnte dich gestern Abend nicht mehr finden, ich weiss nicht, ich habe dich überall gesucht. Ich sage, schon gut.
Una
und ich trinken Kakao. Wir trinken immer Kakao, wenn wir zu zweit
sind. Wenn wir mehr als wir zwei sind, trinken wir Bier. Das war
irgendwie schon immer so.
Una
fragt, wie wars bei dir gestern?
Aila Ganz
gut. Bei dir?
Una Ja, war ne gute Party. Ich fands schön, dass wir in den Fluss gesprungen sind.
Una Ja, war ne gute Party. Ich fands schön, dass wir in den Fluss gesprungen sind.
Aila Lief
da was zwischen dir und Adorno?
Una Nein.
War einfach ein schöner Moment.
Aila Es
ist seltsam, achtzehn zu sein.
Una Ist
ja nur eine Zahl.
Aila Ich
könnte mir jetzt Whiskey kaufen und ihn über das Bild kippen, das
ich von dir gemalt habe.
Una Darf
ich das endlich mal sehen?
Aila Lieber
nicht. Früher hatte ich so eine Tafel. So eine aus Plastik, wo man
draufschreiben oder -zeichnen kann mit einem auf der Seite an einer
Schnur befestigten Stift. Mit einem Schieber konnte man das
Gezeichnete wieder wegwischen. Irgendwie gefällt mir das besser als
die Leinwand.
Una Du
bist süss, Aila.
Aila Hattest
du auch so ein Lieblingsspielzeug?
Una Ich
habe nur mit Holzsachen gespielt. Mein Vater hat die immer selbst
geschnitzt, in seiner Werktstatt.
Ich
glaube, als Kind hätten Una und ich uns nicht gemocht. Auf Partys
mag ich Una immer noch nicht, weil ich sie ständig verliere, und
weil ich mich nur auf den Balkonen wirklich wohlfühle, und das auch
nur, wenn die Leute gerade alle drinnen sind, weil die White Stripes
oder so laufen. Vielleicht ist das so, weil ich Una als Kind auch
nicht gemocht hätte. Das würde heissen, auf Partys sind wir wie die
Kinder, die wir mal waren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen